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2008 - 2009
Micro Oper - Zeit Perlen

Die seit 2004 entwickelten "Kulissen"-Bilder
waren die komositorische Grundlage zur Gestaltung der Micro Oper: Zeit Perlen einer Idee für das Haus der Musik in Wien. Zwischen 2004 und 2007 entwickelte ich die Bildwelt, die Geschichte und den Handlungsrahmen. Von 2007 bis 2009 erarbeitete ich gemeinsam mit Philipp Krebs (Fernseh- und Community Entwicklung), Clemens Prokop (Dramaturgie), Nick Prokop (Musik) und Elmar Schmidinger (Systementwicklung) die konkreten Pläne der interaktiven Micro Oper als einer permanenten Museumsinstallation. Dazu entstand 2009 auch ein Mastervideo (Dauer: 06:56, Bild: JD, Musik: Nick Prokop, Schnitt RAUM.FILM) und 2010 eine Diplomarbeit von Nick Prokop an der Robert Schumann Hochschule Düsseldorf.

Synopsis
Die Szenen spielen in der Glasveranda einer Sängerin.
Am Morgen nach ihrem großen Opernauftritt steht Celeste in der Veranda ihres Hauses. Noch ihren Träumen nachhängend, vermischen sich ihre Gedanken mit dem Blick aus dem Fenster. Die Morgendämmerung und das erste Licht dringen durch die Glasscheiben. Allmählich weitet sich die Veranda und wird zur Kulisse eines imaginären Theaters.
Auch die Gedanken der Sängerin beginnen sich gleich Filmen zu bewegen. Der Vorabend in der Oper passiert in ihrer Erinnerung Revue. Celeste sieht die Darbietung des „Don Giovanni“ und den Glanz der Scheinwerfer, sie hört die Musik. Als die Erinnerungen an den Applaus ihre Gefühle überwältigen und sie berauschen, sind die letzten Reste des Schlafes vertrieben. Mit Herzklopfen bemerkt Celeste wie die Erinnerungen an ihre Rolle und an die ihres Gesangspartners sie mit Macht erfassen und fortreißen. Die Liebesgeschichte, welche sich zwischen den beiden Sängern hinter der Bühne abgespielt hat – Don Giovanni nutzte seine dramatis personae gleichermaßen auf der Bühne und hinter der Bühne – versetzt Celestes Gedanken in eine Trancewelt.
Mit der aufkeimenden Sehnsucht beginnt für die Sängerin der dramatische Part ihrer Geschichte.

Celeste scheint nicht mehr aus ihrer Veranda zu sehen, wie in einem Kaleidoskop wirbelt es vor ihren Augen die Stücke aus der Erinnerung. Überall flirrt das Gesicht Don Giovannis, die Veranda wird zum Gesicht, zum Gesichtsraum. Celeste ist gefangen, die Glasscheiben ihrer Veranda sind zur Gänze mit Bildern ausgefüllt.
Die Erinnerungen führen die Sängerin auf die Reise. Bilder aus Don Giovanni, Fliegender Holländer und den Metamorphosen von Ovid leuchten auf und vermischen sich. Eine Reise zur See endet mit einem Schiffbruch. Wird es Celeste gelingen, mit dem wunderbaren Klang ihrer Stimme die Bilder und Szenen ihrer Traumwelt wieder zu steuern und zu besänftigen?
JD, 2009


Veranstaltung, Ort: Wien, Haus der Musik

Link Making of, Haus der Musik
Werkegruppe Zeit Perlen - Video