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2004
Das Rheingold, Oper visualisiert

Brucknerfest Linz 2004, Brucknerhaus Linz
Am 26. und 28. 9. 2004 fand im Großen Saal des Brucknerhaus Linz die konzertante Aufführung von Richard Wagner Das Rheingold unter der Leitung von Dennis Russell Davies und dem Bruckner Orchester Linz mit einer interaktiven 3D-Visualisierung von Johannes Deutsch und Ars Electronica Futurelab statt.
Aufführende: Gerd Grochowski Wotan, Bodo Brinkmann Donner, Kurt Azesberger Froh, Robert Wörle Loge, Iris Vermillion Fricka, Turid Karlsen Freia, Marjana Lipovsek Erda, Robert Holzer Fasolt, Carsten Wittmoser Fafner, Hartmut Welker Alberich, Michael Nowak Mime, Cheryl Lichter Woglinde, Christa Ratzenböck Wellgunde, Michaela Selinger Flosshilde


Rheingold - Oper visualisiert
Auf Initiative des Brucknerhauses Linz gestalteten Johannes Deutsch und Ars Electronica Futurelab für die konzertanten Aufführungen des Rheingold eine interaktive computergesteuerte Visualisierung, welche die Besucher des großen Saales auf 800 m2 schwarzer Projektionsfläche umschloss. Mit 3D-Brillen ausgestattet tauchte das Publikum ein in die dreidimensionale Erscheinung der virtuellen Götter und ihrer Sphären. Das Ars Electronica Futurelab hat die von Johannes Deutsch vorbereiteten Szenen durch avancierte Computertechnik interaktiv mit der Musik verbunden. Erstmals wurde so die musikalische Interpretation eines Dirigenten durch sein Orchester und die Solisten zum eigentlichen Dramaturgen der Bilder.

Rheingold - virtuelle Götterwelt
Die Herausforderung bestand darin, nach einer gründlichen Recherche der musikalischen und dramaturgischen Hintergründe eine neue Richtung zur visuellen Gestaltung von Musik und Drama einzuschlagen. Das künstlerische Konzept ist eine Antwort auf die Struktur der Narration im Rheingold. Diese stellt dem Gesang, der der Handlung im Libretto folgt, die Verweise der Leitmotivik gegenüber, die den Ablauf durch Erinnerungen unterbrechen oder in die Zukunft sehen, um diese voranzukündigen. Um psychoanalytische (Donington, Schickling) und politische Betrachtungen (Mayer) in einer Balance zusammenzubringen und auch szenische Erlebnisse wie den Jahrhundert-Ring von Chéreau zu verarbeiten, war die Entscheidung zu Gunsten eines Ambientes gefallen, welches die Sphären der Götterwelt und die Götter selbst als abstrakte 3D-Welten und Objekte gestaltet.
Diese virtuelle Götterwelt wird interaktiv von der Musik gesteuert und verwandelt. Durch die Präzision der Adaption der neuen Medien ist es möglich, mit Musik direkt dramaturgisch zu arbeiten: Orchester und Solisten können Alberichs Wut rot und röter singen oder ihn sogar Funken sprühen lassen. Wenn der maßlose Anspruch Alberich zum Raub des Goldes treibt, wird bereits Alberichs die Zukunft vorwegnehmende Vision des Ringes auf der virtuellen Bühne zu sehen sein.
In der Überzeugung, damit den Vorstellungen der „Musik-Dichter“ und „Musik-Denker“ (Schönberg) näher zu kommen, wird an den beiden Aufführungen des Brucknerfestes „Wagners Bühne zum Podium für eine Art szenischen Konzertes [...] der radikalsten Inszenierung der Musik“ (so Mauricio Kagel in Bayreuth 1982). Kagels - stellvertretend für viele Musik-Dichter - ebenda geäußerter Wunsch „einmal Wagners Sehnsucht nach dem Absoluten auf der Bühne verwirklicht zu sehen“, wird realisiert: „Die Sänger befinden sich fortwährend auf einer vollkommen verdunkelten Bühne. Manchmal werden die Aktionen jedoch ausgeführt, damit die Zuseher in den Genuss der Illusion einer möglichen Handlung kommen“.

Die Genealogie der vorliegenden in Stereo projizierten Raumkonstruktion dieser virtuellen 3D-Welt verweist nicht nur auf ihre frühen Vorläufer die Panoramen des 19. Jh., sondern vielmehr auf spätere Vorbilder wie auf die Avantgardebühnen der russischen Konstruktivisten zu Anfang des 20. Jh. und im besonderen auf die wandelbaren Bühnen Friedrich Kieslers von 1926/27 und 1949.
JD, 2004


Veranstaltung, Ort: Brucknerfest Linz 2004, Brucknerhaus Linz

Werkegruppe Rheingold Entwürfe
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